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Die zwei Enkodierungsprozesse
Die beiden Prozeßkomponenten des Formulators stehen in enger Verbindung
zueinander, so daß zwischen der Wortbedeutungsverarbeitung innerhalb
des grammatischen Enkodierungssystems und der Wortformverarbeitung innerhalb
des phonologischen Enkodierungssystems Interaktion besteht (vgl. LEVELT
1989). Hinsichtlich dieser Interaktion kommt es innerhalb des Formulators
zu den ``Feedforward''- und ``Feedback''-Prozessen.
Das grammatische Enkodierungssystem schließt zwei eng verbundene
Verarbeitungsschritte ein: Zum einen den syntaxbildenen Prozeß und
zum anderen den Zugriff auf die im mentalen Lexikon abgespeicherten Lemmata.
Dadurch, daß die vom ``Conzeptualizer'' erstellte präverbale
Botschaft das grammatische Enkodierungssystem aktiviert, werden sogenannte
``grammatische Hülsen'', wie beispielsweise Wortformen, bereit gestellt,
die mit den aus dem mentalen Lexikon aktivierten, in Frage kommenden Lemmata
aufgefüllt werden. Diese ausgewählten Lemmata müssen mit
den aktivierten grammatischen Strukturen des grammatischen Enkodierungsystems
übereinstimmen. Sobald die notwendigen ``grammatischen Hülsen''
mit den geforderten Lemmata ausgefüllt sind, erzeugt das grammatische
Enkodierungssystem eine syntaktische Oberflächenstruktur. Bezüglich
der Entstehung dieser Strukturen kann folgendes angenommen werden:
Es sind [...] die [Lemmata], die bei Levelt im Prozeß
der grammatischen Enkodierung die syntaktischen Oberflächenstrukturen
[...] entfalten. Diese Repräsentationen dienen dann als Input für
die phonologische Enkodierung.
(BLANKEN 1991:12)
Die phonologische Enkodierung muß die von der grammatischen Enkodierung
gelieferte syntaktische Oberflächenstruktur mit phonologischen Informationen
auffüllen, d.h. die phonologische Enkodierung entwirft einen phonetischen
bzw. artikulatorischen Plan für die gesamte Äußerung. Damit
der phonetische Plan realisiert werden kann, muß in Analogie zum
grammatischen Enkodierungssystem auf das mentale Lexikon zugegriffen werden.
Im Unterschied zu dem grammatischen Enkodierungssystem, das seine Informationen
aus dem Lemma-Lexikon bezieht, benötigt das phonologische Enkodierungssystem
seine Information aus dem Wortform- bzw. Lexem-Lexikon. Der am Ende erstellte
phonetische Plan enthält morphologische, segmentale und prosodische
Informationen (vgl. BUTTERWORTH 1993). Dieser Plan wird an den Artikulator
weitergereicht, der artikulatorische Programme erzeugt, welche unsere Artikulationsorgane
steuern.
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Sun Jan 30 19:15:22 MET 2000